Foto aus Wiesbaden in neuer Dauerausstellung in Bonn zeigt Rolle der Stadt bei Luftbrücke

Foto aus Wiesbaden in neuer Dauerausstellung in Bonn zeigt Rolle der Stadt bei Luftbrücke
Foto aus Wiesbaden in neuer Dauerausstellung in Bonn zeigt Rolle der Stadt bei Luftbrücke | Bild: unbekannter Fotograf

Das Stadtarchiv Wiesbaden ist mit einer historischen Fotografie Teil der überarbeiteten Dauerausstellung des Hauses der Geschichte in Bonn. Die Ausstellung wurde am Montag, 8. Dezember, offiziell wiedereröffnet. Gezeigt wird eine Aufnahme, die die Beladung alliierter Transportflugzeuge während der Berliner Luftbrücke auf dem Flugplatz in Erbenheim dokumentiert.

Fotografie aus Erbenheim dokumentiert die Luftbrücke

Die im Haus der Geschichte präsentierte Aufnahme trägt die Signatur F000 Nr. 7453 und stammt von einem unbekannten Fotografen. Sie zeigt die Vorbereitung der sogenannten Rosinenbomber, mit denen West-Berlin 1948 und 1949 aus der Luft versorgt wurde. Der US-Luftwaffenstützpunkt in Wiesbaden fungierte in dieser Phase als wichtige Drehscheibe für die Versorgung der eingeschlossenen Stadt.

Die Fotoauswahl macht nicht nur die operative Bedeutung Wiesbadens während der Luftbrücke sichtbar, sondern verweist auch auf die symbolische Rolle der Flugaktionen als Zeichen von Solidarität und für die Freiheit West-Berlins im frühen Kalten Krieg.

Neues Ausstellungskonzept und Eröffnungsfeier

Die Dauerausstellung des Hauses der Geschichte, die seit 1994 zu den meistbesuchten Museen in Deutschland zählt, wurde grundlegend neu konzipiert. Unter dem Titel „Du bist Teil der Geschichte“ richtet das Museum den Blick stärker auf Entwicklungen seit 1990, auf neue mediale Zugänge und auf unterschiedliche gesellschaftliche Perspektiven. Gezeigt werden sowohl zentrale politische und wirtschaftliche Ereignisse als auch Aspekte der Alltagskultur in Bundesrepublik und DDR.

Zur feierlichen Wiedereröffnung am 8. Dezember war Kulturstaatsminister Wolfram Weimer anwesend. Die Veranstaltung wurde von mehreren hundert Gästen verfolgt und in den Medien breit rezipiert. Für das Stadtarchiv Wiesbaden nahmen der Leiter Dr. Peter Quadflieg und die Facharchivarin Ulrike Heinisch an der Eröffnung teil.

Bedeutung für das Stadtarchiv und Erinnerungskultur

Der Wiesbadener Kulturdezernent Dr. Hendrik Schmehl würdigte die Präsenz der Stadt in der Bonner Ausstellung. „Es ist eine besondere Freude, dass Wiesbaden in diesem Museum vertreten ist. Unsere Mitwirkung zeigt, wie bedeutsam kommunale Archive für das kollektive historische Gedächtnis sind und welchen Beitrag lokale Quellen zur nationalen Erinnerungskultur leisten“, sagte Schmehl.

Dr. Peter Quadflieg betonte die Anerkennung für die Arbeit von Archivaren, die bei der Eröffnung hervorgehoben worden sei. „Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hat bei der Eröffnung besonders hervorgehoben, wie außerordentlich wichtig die Arbeit der Archivare für die Vermittlung von Geschichte ist. Das hat mich besonders gefreut“, sagte Quadflieg. Er fügte hinzu, dass mit der Präsentation „ein kleines Stück Wiesbaden Teil der bundesrepublikanischen Nationalgeschichte in Bonn geworden“ sei und damit die regionale Geschichte im nationalen Kontext sichtbarer werde.

Die Einbindung der Wiesbadener Fotografie in die Bonner Dauerausstellung erhöht nach Angaben des Stadtarchivs die überregionale Wahrnehmung lokaler Quellenarbeit und unterstreicht die Rolle kommunaler Archive in der öffentlichen Auseinandersetzung mit der jüngeren deutschen Geschichte.

Quelle anzeigen

redaktion
Redaktion Idsteiner Blatt 19 Artikel
Idstein klar informiert